„Ich bin ich und hoffe es immer mehr zu werden“, schrieb die Malerin Paula Modersohn-Becker am Anfang des 20. Jahrhunderts in ihr Tagebuch. Das Leben dieser starken Frau stellte Schauspieler Frank A. Kunz in seinem Vortrag am 15. Juni 2022 im Frauenzentrum Paula Panke e.V. vor.
Der Text stammt von der Autorin Cornelia Birkfeld, die ihn für das Projekt FrauMachtKunst des Kulturring Berlin e.V. erarbeitet hatte.
Paula Modersohn-Becker beeindruckt bis heute durch ihren eigenwilligen Malstil, der sich jeder Einordnung entzieht. Von Kritikern ihrer Zeit ist sie dafür verhöhnt worden. Das hielt sie aber nicht von ihrem weiteren Schaffen ab und das in einer Zeit, als Malen als Männersache galt und Frauen als ‚Malweiber‘ abgetan wurden.
Sie gehörte zu der berühmten Künstlerkolonie in Worpswede. Fritz Mackensen war ihr Lehrer, mit Clara Rilke-Westhoff und Rainer Maria Rilke war sie eng befreundet. Den Maler Otto Modersohn heiratete sie und versuchte mit ihm eine moderne Künstlerehe zu führen, die sie nicht an Haus und Herd fesselt, sondern nach gemeinsamer Durchdringung der Kunst strebt. Zum Kochlehrgang nach Berlin musste sie dann doch…
Trotz zunehmender Entfremdung unterstützte sie ihr Mann weiterhin finanziell. Kurze Zeit nach der Geburt der gemeinsamen Tochter stirbt sie 1907 mit nur 31 Jahren an einer Lungenembolie.
Die Zuhörerinnen waren beeindruckt vom Leben und Schaffen Paula Modersohn-Beckers.
Herzlichen Dank an Cornelia Birkfeld und Frank A. Kunz, die uns das durch diesen Text so lebendig werden ließen.