Natalia Dziwisch und Mara Stadick freuen sich bei Paula Panke auf die Lesung aus ihrem Buch "Orgasmic Women", Bild: Paula Panke

Natalia Dziwisch und Mara Stadick bei der Lesung aus ihrem Buch "Orgasmic Women", Bild: Paula Panke

Let’s talk about (Self-)Sex, Baby!

Let’s talk about all the good things und die Dinge, die wir unbedingt über die Sexualität von Menschen mit Vulva wissen müssen. Ein Text von Tabea Krone.

Wir starten orgasmisch in den Monat Mai innerhalb unserer aktuellen Bildunsgreihe „Stark. Feministisch. Gesund?“ . Zu Gast sind Natalia Alicja Dziwisch und Mara Stadick – zwei der Autorinnen des Buches Orgasmic Woman. Gemeinsam sprechen wir über Mythen des weiblichen Geni(t)als, Masturbation, Anatomie und Lust. Sexualtherapeutin Mara und Illustratorin Natalia nehmen uns dabei mit auf eine Reise zu unserem eigenen Körper und bescheren uns über drei Stunden den Sexualkundeunterricht, den wir damals in der Schule gebraucht hätten.

But first things first – der Name für das Geni(t)al

Moodkarte für die Lesung aus "Orgasmic Women", Bild: Paula Panke
Moodkarte für die Lesung aus “Orgasmic Women”, Bild: Paula Panke

Am Anfang war das Wort. Beziehungsweise der Name für unser Geni(t)al. Um über Sexualität und Selbstliebe sprechen zu können brauchen wir Worte, die nicht schambehaftet sind und unser Geni(t)al nicht nur auf „den einen Nutzen“ reduzieren. Schambereich, Schamlippen und „das da unten“ – Sexualtherapeutin Mara plädiert dafür, endlich die passenden Begriffe zu finden, die nicht nur fachlich korrekt, sondern auch wertschätzend mit unserem Intimbereich umgehen. Mit der Zusammensetzung der Begriffe Vulva und Vagina – „Vulvina“ können wir also unseren gesamten Geni(t)albereich beschreiben. Geni(t)al oder?

Über Mythen & den aktuellen Forschungsstand

In der interaktiven Lesung klären Natalia und Mara uns über Mythen und den aktuellen Forschungsstand zur weiblichen Sexualität auf. Dabei bekommen wir nicht nur einen genaueren Einblick zur Anatomie unserer Vulvina, sondern werden auch dazu gebracht, unser eigenes Wissen und wie wir über (Solo-)Sex und Sexualität sprechen zu hinterfragen. In einem kurzen Quiz können die Teilnehmerinnen der Lesung in einem geschützten Raum eigene Erfahrungen aussprechen und Eindrücke durch die anderen Anwesenden sammeln. Wir merken, dass wir mit unseren sexuellen Bedürfnissen, Unsicherheiten, Wünschen und vielleicht auch Frustrationen nicht allein sind und wie individuell unsere Lust dabei gleichzeitig sein kann.

Material von "Orgasmic Women", Bild: Paula Panke
Material von “Orgasmic Women”, Bild: Paula Panke
Tabea, Natalia und Mara vor dem Frauenzentrum Paula Panke nach ihrer Lesung aus ihrem Buch "Orgasmic Women", Bild: Paula Panke
Tabea, Natalia und Mara vor dem Frauenzentrum Paula Panke, Bild: Paula Panke

Sexualität & Stigmata

„Die weibliche Sexualität ist wie ein wilder Paradiesgarten, der lange eingezäunt, zurückgeschnitten und versteckt wurde“. Gerade das Lustempfinden von Menschen mit Vulvina wird schon in frühen Jahren stigmatisiert. Schon die Benennung des „Schambereichs“ den wir durch „Geni(t)albereich“ ersetzt haben, zeugt in gynäkologischen Praxen, im Schulunterricht und in Konversationen um den weiblichen Körper von diesem Stigma und beeinflusst unser Leben. Es beeinflusst unsere Gesundheit, z.B bei Erkrankungen wie Endometriose oder die Art und Weise wie wir verhüten. Allein die Gegenüberstellungen von Verhütungsmethoden von Menschen mit Vulvina und Menschen mit Penis spricht Bände. Das Kondom für den Mann –  Pille, Kupferspirale, Hormonring, Diaphragma und so weiter für FLINTA*.

Hast du LUST?

In ihrem Buch beschreiben die beiden Sexualtherapeutinnen Mara Stadick , Vivien Schlitter und Illustratorin Natalia Alicja Dziwisch, wie wir uns von eben diesen Stigmata lösen und unseren Körper intensiver und wertschätzender kennenlernen können. Mit dem 30-tägigen Selbstliebe-Teil in ihrem orgasmisch-gigantischen Buch laden die drei dazu ein, mit Humor, Leichtigkeit und Geduld den eigenen Körper zu erforschen. Dabei sind die Übungen unterschiedlich aufgebaut und regen dazu an, unser Wunderwerk Körper neu zu entdecken und dabei wohlwollend und liebevoll zu uns zu sein. Eine der Übungen erfahren wir gemeinsam in unserer interaktiven Lesung und bekommen einen ersten Eindruck davon, was es bedeutet, sich mit sich selbst auf eine unglaublich interessante und so wichtige Reise zu begeben.

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