von Olga Burlaka. Mit der neuen Ausstellung bei Paula Panke e.V. „Grenzwerte im Quadrat“ nimmt uns Brigitte Windt mit auf ihre ganz persönliche Heldinnenreise. Die Autorin, Poetin und Unternehmensberaterin für selbständige Frauen hat sie im Sommer 2020 bei einer Schreib-Rallye unternommen. Die Ralley lehnte sich an das Prinzip der Held*innenreise an, die Joseph Campbell beschrieben und Christopher Vogler bearbeitet hat. Am 12. Februar 2021 stellte Brigitte Windt bei der Vernissage im Frauenzentrum ihre daraus entstandenen Texte und Bilder vor. Es geht um Grenzen, den Umgang mit Grenzen, das Überschreiten von Grenzen – Grenzwerte eben. Die quadratische Form der Bilder wählte sie bewusst. Denn diese liefert auch Grenzen durch die vier Seiten und damit vier Perspektiven. Das Interview mit Brigitte Windt ist hier in unserem YouTube-Kanal abrufbar.
Es ging um das Wort, nicht um das Bild
Die Arbeiten entstanden beim Wandern durch die Stadt, durch Gebiete, die man sonst nicht unbedingt sehen würde. Die Inspiration an der Rallye teilzunehmen war für Brigitte das Schreiben. Die Bilder entstanden eher zufällig. „Es ging ums Wort, überhaupt nicht ums Bild“. Durch das Laufen bei der Schreib-Rallye sind die (Bildeindrücke?) Reize entstanden und daraus entwickelten sich die Texte. Diese Texte sind die Basis der ganzen Wanderung und damitder Heldinnenreise. Sie sind die Verbindungen zwischen den Bildern. Die Notwendigkeit des fotografischen Festhaltens kam erst später, auch die Idee, die Bilder schwarz–weiß zu setzen.
Schritt für Schritt in das Abenteuer
Zu Beginn der Rallye war es stürmisch, regnerisch, kalt und windig. Die Heldin lässt sich aber auf den Impuls ein und macht sich auf den Weg. Schritt für Schritt setzt sie ihr Abenteuer fort, das sich in der Ausstellung als wahre Geschichte und echte Heldinnenreise widerspiegelt. Es geht um Herausforderungen, kritische Momente und viel Mut der Protagonistin, sich auf ihren Weg einzulassen. Der Ausgangspunkt ist das Tempelhofer Feld. Wir blicken in die Weite, in das Leere. Hier beginnt die Reise.
Es gibt die Alltagsmomente, die Brigitte Windt in den Texten mit eigenen Erinnerungen verknüpft. Wir als Betrachter sehen viele kleine Details. Und das ist sehr aufregend (inspirierend?), weil das zur Begegnung mit der eigenen inneren Welt auffordert. „Wir verlassen die äußere Welt und gehen in das Innere“, meint Brigitte Windt. So kommen wir zum Dämonenreich – hier ein Tunneleingang. Geht es weiter? Das weiß man nicht. Dann sehen wir zwei Schafe, die das Weiße und das Schwarze, die zwei Seiten unserer Existenz, symbolisieren. Es sind auch Fußabdrücke zu finden – etwas, das Menschen auf der Erde hinterlassen. Schließlich sehen wir das Bild mit Schoten, deren Samen schon vom Wind verteilt werden. Dieses Foto erinnert Brigitte an einen Moment, der für sie ein Sinnbild für Endlichkeit wurde.
Die Reise lohnt sich
Brigitte Windt als Protagonistin ist bei dieser Schreib-Reise in sich gegangen, um existenzielle Fragen, die für sie in dieser Lebensphase wichtig waren, zu beantworten. Sie konnte Antworten für sich finden und sie in ihr Leben integrieren. So schloß sich für sie die Heldinnenreise vom Aufbruch ins Unbekannte über das Bestehen von Abenteuern bis hin zur Rückkehr und Integration der Erfahrungen. Diese Ausstellung erzählt davon. Sie inspiriert Betrachter*innen, eine eigene Held*innenreise anzutreten.
Besuch der Ausstellung und Workshop
Die Vernissage ist bis zum 30. April 2021 zu sehen und kann zur Zeit nach Anmeldung programm@paula-panke.de einzeln besucht werden.
Am 15. April 2021 bietet Brigitte Windt außerdem den Online-Workshop “Die Macht ist in mir” an – eine Einladung, sich auf eine eigene kreative Reise zu begeben.
Hierfür bitte auch bei programm@paula-panke.de anmelden.